2014 – Das Januar-Treffen
Das Januar-Treffen der internationalen NROs, 27. – 30. Januar in Straßburg.
Die Konferenz der internationalen NROs ist als Institution des Europarates anerkannt. Andante ist – gemeinsam mit ungefähr 400 anderen internationalen NROs – bei diesen Treffen, die zweimal jährlich während der regulären Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates (PACE) stattfinden, Vollmitglied der Konferenz. Bei der diesjährigen Versammlung im Januar wurde Andante durch seine permanente Vertreterin, Marie-Louise van Wijk-van de Ven, zusammen mit der Vorsitzenden, Mary McHugh und Vorstandsmitglied, Mette Bruusgaard, vertreten.
Die Hauptgremien der Konferenz (Bildung und Kultur, Demokratie, sozialer Zusammenhalt und globale Herausforderungen, Menschenrechte) haben hier ihre Arbeit und Erfolge seit dem letzten Treffen vorgestellt. Während der Sitzungen trafen sich die Repräsentanten in Arbeitsgruppen zu Themen wie: Extremarmut und Menschenrechte, Ausbildung zu neuen Technologien, Zusammenleben, Geschichtslehre und Beziehungen in der Europäischen Union.
Zwischen den Programmen wurden die Teilnehmer dazu eingeladen an Nebenveranstaltungen über Antisemitismus und „Ein Europa ohne Folter“ teilzunehmen. Die Parlamentarische Versammlung zur aktuellen Situation in Syrien sowie andere Veranstaltungen in kleineren Gruppen des parlamentarischen Networks zum Thema „Sexuelle Ausbeutung von Mädchen“ waren für jedermann zugänglich.
Während der Konferenz der internationalen NROs wurden die folgenden Themen behandelt: Hasspropaganda, die Situation in der Ukraine und „Menschenrechte und Religion“.
Hasspropaganda
Vor dem Hintergrund des steigenden Rassismus und der Intoleranz in Europa stellte der Ausschuss für Menschenrechte hervor, dass die Zivilbevölkerung eine bedeutende Rolle bei der Bekämpfung diese Problems spielt, da Hasspropaganda der Demokratie, dem sozialen Zusammenhalt und der Menschwürde deutlich schaden kann. Aus diesem Grund haben seine Mitglieder (eingenommen Andante) beschlossen den Kampf gegen Hasspropaganda in ihr 2014–2016 Programm aufzunehmen – mit dem Ziel sowohl ein “Weissbuch der Zivilbevölkerung zur Bekämpfung von Hasspropaganda“ als auch ein „Zivilbevölkerungsforum“ zusammen mit Medien und politischen Parteien aufzustellen um gemeinsam einen „Verhaltens- und Solidaritätskodex“ auszuarbeiten um Hasspropaganda effektiver zu bekämpfen.
Die Situation in der Ukraine
Auf die Initiative der NROs Konferenz hin, nahm eine Gruppe von Vertretern aus der Zivilgesellschaft an mehreren Treffen des Europarates teil, sowohl an der Konferenz der NROs als auch an Treffen mit dem Generalsekretär und dem Beauftragten für Menschenrechte des Europarates. Schwerpunkt wurde dabei insbesondere auf die Verletzung der Menschenrechte innerhalb der aktuellen Situation in der Ukraine gelegt. Die Konferenz der NROs verabschiedete dabei einen Entschluss, der alle Europarat Gremien dazu auffordert die laufende Situation zu beobachten. Weiter bietet sie sich auch als Plattform an, über die zum Dialog und Eingreifen der Zivilgesellschaft für eine Lösung der Krise in der Ukraine aufgerufen werden kann.
Menschenrechte und Religion
Anerkennend dass Gewalt das Gemeinschaftsleben beeinträchtigt und dass bestimme religiöse Gruppen zu diesem Problem beitragen, selbst wenn sie an und für sich Frieden propagieren, hat die Konferenz der NROs Ansätze und Massnahmen für Mitglieder und Vorsitzende von Religionen gegen dieses Problem vorgeschlagen. Dies gilt auch als Appell an “alle europäischen NROs und jeden einzelnen Bürger in Europa, gleich seines familiären Hintergrundes oder welcher Organisation angehörend und gleich dem Status, Glauben oder professioneller oder anderer Verantwortung“ sich von den folgenden fünf Schlüsselprinzipien leiten zu lassen:
1) Gewissensfreiheit, 2) Nichtdiskriminierung, 3) gegenseitige Unabhängigkeit und Trennung von staatlichen und religiösen Einrichtungen, 4) staatliche Unabhängigkeit in Bezug auf Konfession und Glaubenssysteme, 5) Förderung von interkulturellem Austausch unter Berücksichtigung verschiedener religiöser und philosophischer Überzeugungen.
CINGO Treffen 29/01
Die christlichen internationalen NROs haben ein kleines, informelles Network gegründet, das sich an einem Abend während der Sitzungen in Straßburg trifft und ansonsten über das Internet in Kontakt steht. Das Thema des letzten Treffens war ‘Réciprocité’ (Wechselseitigkeit), was ein wichtiges Thema in Bezug auf den interreligiösen und interkulturellen Dialog darstellt. Dies ist ein Konzept, welches sich mehr mit den seelischen als mit den politischen Aspekten der menschlichen Interaktion beschäftigt – bei dem die Leute „den Anderen“ nicht nur als Teil einer Gesamtheit sondern als einzelne Person selber ansehen. Als Christen sind wir dazu verpflichtet jeden einzelnen als Menschen zu behandeln. Anstatt zu fragen: «Wenn wir nicht für uns einstehen, wer dann?“ sollten wir sagen: „Wenn wir nur für uns selber einstehen, wer sind wir dann?“